Vor einigen Wochen besuchten wir liebe Freunde im Süden Deutschlands. Besonders freute sich auch unser jüngster Sohn Henry, da er einen Dinofreund fand, mit dem er voller Leidenschaft spielen konnte. Er verliebte er sich in einen großen T-Rex, der ihm noch in seiner Sammlung fehlte. Als wir uns dann verabschiedeten, schenkte der Junge Henry einfach diesen großen Dino. Dieser war erstaunt und freute sich natürlich sehr!

Seitdem stelle ich bei meinem Sohn eine größere Bereitschaft fest, selbst Dinge zu verschenken. Die Großzügigkeit des Freundes hat das in ihm bewirkt. Was für eine Überraschung: Jemand schenkt mir einfach etwas, was ihm selbst wichtig und wertvoll ist. Ich finde das sehr interessant und zugleich auch irgendwie verständlich: Mir ist Großzügigkeit widerfahren, deshalb gebe ich jetzt auch gerne weiter.

Wer großzügig ist, ist glücklicher als der, der nur an sich denkt. Das haben Wissenschaftler der Unis Lübeck und Zürich bewiesen. Was die Forscher verblüffte: Allein der Vorsatz zur Großzügigkeit macht bereits glücklich. "Geben ist seliger denn Nehmen", heißt es ja auch in der Bibel.

Wie sieht es da in unserem Leben aus?

Wenn wir in der Bibel lesen, dann kommen wir nicht daran vorbei, einem Gott zu begegnen, der zutiefst großzügig ist. Gott überschüttet uns mit allem geistlichen Segen. Er hat uns sein kostbarstes geschenkt, seinen eigenen Sohn. Er hat alles für uns bereit, was wir brauchen, um im Glauben zu wachsen.

Alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, hat uns seine göttliche Kraft geschenkt durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Kraft.
Durch sie sind uns die kostbaren und allergrößten Verheißungen geschenkt ... (2.Petrus 1,3-4)
Er hat ja nicht einmal seinen eigenen Sohn verschont, sondern hat ihn für uns alle hergegeben. Wird uns dann zusammen mit seinem Sohn nicht auch alles andere geschenkt werden? (Römer 8,32)
Jedes Mal, wenn ich für euch bete, danke ich meinem Gott für die Gnade, die er euch durch Jesus Christus geschenkt hat. (1.Korinther 1,4)

Ich könnte hier noch viele Verse anführen, in denen die Rede davon ist, dass Gott uns so reich beschenkt hat. Hier ist zumeist die Rede von geistlichen Dingen, ja, aber ebenso hat er uns auch mit all dem beschenkt, was wir besitzen. Alles, was wir haben, hat uns seine Gnade geschenkt. Nichts haben wir, was nicht seine Hand uns gegeben hat. Lebst du in diesem Bewusstsein?

Vor einigen Tagen las ich im 5. Mosebuch. Ich liebe dieses Buch und empfehle jedem, es einmal zu studieren!

Da ist im 15. Kapitel die Rede von einem Erlassjahr. So interessant, welche Regeln Gott seinem Volk damals gab und welche wunderbare Ordnung darin sichtbar wird.

In diesem Kapitel geht es darum, nach 7 Jahren ein gegebenes Darlehen zu erlassen. Es geht darum, dass es keine Armen unter dem Volk geben soll und darum, dass die Israeliten ihr Herz nicht verhärten sollen, sondern dass sie ihre Hand weit öffnen sollen dem, der Mangel leidet.

"Willig sollst du ihm geben, und dein Herz soll nicht böse sein, wenn du ihm gibst." (5.Mose 15,10)

Später ist die Rede davon, dass Sklaven entlassen werden sollen nach 6 Jahren Dienst. Aber sie sollen nicht nur entlassen werden (was ja schon sehr viel ist):

"Und wenn du ihn als Freien von dir entlässt, sollst du ihn nicht mit leeren Händen entlassen; du sollst ihm reichlich aufladen von deinen Schafen. von deiner Tenne und von deiner Kelterkufe. Von allem, womit der Herr, dein Gott, dich gesegnet hat, sollst du ihm geben." (V.13-14)

Hier ist wieder das großzügige Herz Gottes. Lade ihm auf. Gib ihm mit, was du von mir bekommen hast.

Das wunderbare an der Sache ist: Je mehr die Israeliten geben, desto mehr Segen werden sie empfangen. Fünfmal spricht Gott davon, dass er segnen wird, wenn sich das Volk Israel daran halten würde:

Denn der Herr wird dich reichlich segnen. (V.4)
Denn der Herr, dein Gott, wird dich segnen. (V.6)
Denn wegen dieser Sache wird der Herr, dein Gott, dich segnen in all deinem Tun und in allem Geschäft deiner Hände. (V.10)
Von allem, womit der Herr, dein Gott, dich gesegnet hat, sollst du geben... (V.14)
Und der Herr, dein Gott, wird dich segnen in allem, was du tust. (V.18)

Klar, das sind Verse aus dem Alten Testament, geschrieben an das Volk Israel. Und klar hat das Erlassjahr für uns als Gläubige keine wirkliche Bedeutung mehr. Aber dennoch dürfen diese Verse in unser Leben hier und heute sprechen. Denn sie drücken ein zutiefst geistliches Prinzip aus, welches in Sprüche 11,24-25 wunderbar zusammengefasst wird:

Es gibt Menschen, die großzügig geben und trotzdem dazu gewinnen, andere wiederum sind übermäßig sparsam und leiden trotzdem Mangel.
Jemand, der andere segnet, wird selbst gestärkt, und wer anderen zu trinken gibt, dessen Durst wird ebenfalls gestillt.

Ich habe schon oft erleben dürfen, wir Gott es gesegnet hat, wenn ich großzügig war. Oft über die Maßen. Immer so, dass ich hinterher keinen Mangel gespürt habe, sondern Freude.

Verse wie in 5.Mose ermutigen mich, großzügig zu leben. Nicht knausrig zu sein. Meine Hände weit zu öffnen, für die Armen, aber auch für die Menschen, mit denen ich es zu tun habe. Ich will großzügig sein und Menschen einladen. Ihnen meine Zeit und meine Gastfreundschaft schenken. Ich will meiner Nachbarin einfach so einen Strauß Blumen vom Markt mitbringen. Ich will jemand anderem einen Kaffee ausgeben. Ich will großzügig sein, und wenn ein Geldsegen kommt, ihn mit anderen teilen. Ich will großzügig sein mit der Liebe, die ich schenke. Mit der Barmherzigkeit und dem freundlichen Blick und dem ermutigenden Wort.

Ich will großzügig leben - weil mein Gott ein großzügiger Gott ist.

Ich will großzügig leben - weil mir großer Segen versprochen ist, wenn ich so lebe.

Ich will großzügig leben - weil es mein Herz zutiefst froh macht.

Es ist aber nicht immer leicht. das weiß ich auch. Unser Herz sagt uns oft: Gib nicht so viel, sonst bleibt nicht genug für dich übrig. Behalte für dich, du weißt ja nicht, was noch alles kommt. Spare und sammle. Es gehört dir. Es gibt dir Sicherheit. Du brauchst Zeit für dich...

Doch Gottes Wort spricht eine andere Sprache. Es ermutigt uns zum Gegenteil. Wo wir andere segnen, wo wir andere beschenken, da werden wir selbst gesegnet und beschenkt. Wo wir mit offenen Herzen und Händen leben und weitergeben, ausstreuen und investieren - welch großer Segen und welch Freude wird unser Leben dann durchdringen.

Versuche es! Lebe dein Leben großzügig, weil dein Gott so großzügig zu dir ist! Sei überraschend großzügig! Gib, ohne nachzurechnen. Halte deinen besten Wein nicht zurück. :)

Es gibt Menschen, die großzügig geben und trotzdem dazu gewinnen, andere wiederum sind übermäßig sparsam und leiden trotzdem Mangel.
Jemand, der andere segnet, wird selbst gestärkt, und wer anderen zu trinken gibt, dessen Durst wird ebenfalls gestillt.