Selten habe ich ein Musikalbum, dass ich für so lange Zeit, so gerne höre. Selten Musik, die mir so unter die Haut geht und selten, dass wirklich fast jeder Song in mein Herz spricht. Und auch selten, dass mir die Stimme eines Künstlers so gut gefällt. Und selten, dass es jemand ist, den, so vermute ich, die allermeisten nicht kennen.

Darum ist es mir eine große Ehre, euch heute Jon Guerra vorzustellen und sein Album „Little Songs“. Dabei kann ich nicht allzu viel von ihm sagen, außer, dass er genau ein Jahr jünger ist als ich und er mit Valerie verheiratet ist, mit der er zusammen Musik macht. Sie ist eine begnadete Violinistin und begleitet ihren Mann bei den meisten Stücken mit der Geige und/ oder ihrer Stimme. Allein das finde ich schon sehr schön, dass ein Ehepaar zusammen so wunderbar in ihren Stimmen und ihren Instrumenten harmonieren. Es gibt einige echt gut aufgenommene Videos, wo man ihr Zusammenspiel sehr gut beobachten kann.

Aufmerksam wurde ich auf ihn, wie schon oft auch bei anderen, als ich abspülte. Ich hatte eine Lobpreis Playlist laufen (Spotify ist für uns hier ein großer Segen…) und es lief dann das Lied „Kingdom of God“. Irgendwie öffnet mir Gott dann oft zum richtigen Zeitpunkt mein aufmerksames Ohr und mein suchendes Herz und ich halte inne und höre. Die Stimme, die Melodie, der Flow und nicht zuletzt die Worte ließen mich mehr als aufhören. Ich hatte immer wieder über dieses „Kingdom of God“ nachgedacht und daher interessierte ich mich für den Text und ich fand ihn so tief und wahr und einfach nur schön.

Ich schickte dieses Lied gleich einigen Freundinnen. Und ich forschte weiter, welche Lieder dieser mir unbekannte Sänger wohl noch so geschrieben hat.

Er hat zwei Alben herausgebracht. Obiges Lied ist aus seinem letzteren, welches dieses Jahr erschienen ist. Ich hörte mir die Lieder immer wieder an. Hörte bewusst auf die Texte, las sie nach, wenn ich etwas nicht richtig verstanden habe, hörte sie immer und immer wieder (so dass Danny schon fast meinte, es gäbe keine anderen Alben mehr bei Spotify ;)

Wenn ich zum Sport machen ging, hörte ich sie laut in meinem Ohr und sie beflügelten mich, auf dem Crosstrainer zu laufen. Und sie brachten mich immer wieder zu Tränen, da sie in unserer momentanen schweren Zeit einfach nur Balsam sind für meine Seele. Und sie lassen mich meine Arme in Anbetung hochheben und aus tiefstem Herzen die Wahrheiten über Gott ausrufen. Sie werden zu meinen Gebeten und schenken mir Hoffnung und Zuversicht.

Hier ist mein absoluter Favorit:

Zunächst der Text:

At the well, I heard you call my name I drew your water but you drew me further My ever chasing God. Through the rain Broke and so ashamed You ran to me from a long way up My unrelenting My ever seeking My ever chasing God Seeker when I wasn't sought Redeemer by your blood I'm born And by your grace, I'm made what I'm not My unrelenting Ever creating My ever chasing God I was sick Washed up and wasted You took my bruises, I took your Spirit My ever trading My ever healing My ever chasing God This I am for sure You were always with me You will never leave me It's you I'm wanting more More than any one thing That this earth could give me It's you I'm living for My Father ever chasing My Chaser ever keeping My Keeper ever giving My ever living God And by your Grace I'm made what I'm not

Die Geschichte von der Frau am Brunnen wird hier so schön in kurzen Worten beschrieben und im nächsten Moment ist man selbst diejenige, die dort am Brunnen steht und kann nur staunen über diesen Gott, der sich über den elenden Sünder, mich, erbarmt. Ein Gott, der mich sieht und bei meinem Namen nennt, der zu mir kommt, der mein ganzes Leben kennt und mich trotzdem liebt! Ein Gott, der mich sucht, obwohl ich nicht gesucht war. Ein Gott, der nicht aufhört, uns hinterher zugehen, der unsere Schande tauscht und uns seinen Geist gibt. Ein Retter, der uns durch sein Blut neu geboren hat.

Und was für ein kraftvolles Zwischenspiel, was für ein wunderschönes Gebet und was für eine hoffnungstriefende Antwort:

Das weiß ich genau, du verlässt mich nie, du bist immer bei mir.

Dich will ich mehr als alles andere, was diese Welt mir geben könnte.

Ich lebe nur für dich!

Und die letzten Worte klingen in dieser wunderschönen Melodie weiter in meinem Herzen: „Durch deine Gnade wurde ich das, was ich nicht war.“ - Das ist pures Evangelium!

Bist du traurig oder entmutigt? Fühlst du dich so schwer beladen mit Schuld? Bist du voller Angst und weißt nicht wie weiter? Willst du wissen, wie Gott ist? Dann tauche ein in dieses absolut kraftvolle und doch so sanfte Lied! Ich kenne kaum ein besseres! Dieses wünsche ich mir zu meiner Beerdigung als Bekenntnis, wie ich Gott erleben durfte! Denn das ist das Geheimnis unseres Glaubens:

Nicht wir haben ihn gesucht und gefunden. Nicht wir haben ihn mit unserer Kraft festgehalten. Sondern es ist immer Er, der uns sucht und findet und der uns in seiner Gnade festhält, nie verlässt und uns ans Ziel bringt.