Wir sind schon mitten in der Adventszeit. Naja, eigentlich gehen wir schon fast wieder ihrem Ende entgegen. Wie hast du die vergangenen Tage verbracht? Hattest du Ruhe um dich und vor allem in deinem Herzen? Oder sind die Tage eher gefüllt mit Terminen, oder kranken Kindern, die du zu versorgen hast, oder Geschenken, die noch bedacht und eingekauft werden müssen? Kommt in dir manchmal das Gefühl auf, dass du etwas vergisst, dass du es nicht mehr alles schaffst. Eine innere Unruhe und der Wunsch, die Zeit doch mal festhalten zu können?

Wie auch immer deine letzten Tage aussahen. Ich lade dich jetzt ein, dich mal hinzusetzen, einen Tee zu genießen und diese folgenden Worte zu lesen und auf dich wirken zu lassen. Atme tief ein und empfange das, was Gott allein dir geben kann: Das größte Geschenk - er selbst kommt zu dir.

(Dieser folgende Text ist eine teils freie und gekürzte Übersetzung der Einleitung von "The greatest Gift" von Ann Voskamp)

Advent.
Das Wort kommt aus dem Lateinischen.
Es bedeutet "kommen".
Wenn du die Seiten der Bibel aufschlägst, um von Seinem Kommen zu lesen, von diesem ersten Advent, dann steht da, bevor du überhaupt von der Geburt Jesu liest, die Genealogie Jesu.
Es ist die Art und Weise, wie das Geschenk ausgepackt wird: Da hast du den Stammbaum Christi ... bevor du einen Weihnachtsbaum hast. Wenn man nicht über den Stammbaum Christi zu Weihnachten kommt und die Weihnachtsgeschichte nur über den Weihnachtsbaum erfährt, ist es schwer, die Bedeutung Seines Kommens zu verstehen.
Denn ohne die Genealogie Christi, die Glieder seiner Vergangenheit, die Zweige seiner Familie, die Liebesgeschichte seines Herzens, die schon von Anfang an für dich da war - wie steht dann Weihnachten und sein Baum da? Seine Wurzeln würden abgeschnitten sein. Seine Bedeutung wäre verkümmert.
Die fesselnde Pause des Wunders ginge verloren.


In der Zeit der Propheten und Könige und in der Zeit von Maria und Josef, war es nicht die Linie des Geldes, die Linie der Arbeit oder die Linie der Errungenschaften, die erklärte, wer man war. Es war die Linie der Familie. Es war die Familie, die zählte. Die Familie gab dir einen Zusammenhang, die Herkunft gab dir Verständnis und der Stammbaum Christi gibt dir immer Hoffnung.


Das Kommen Christi führte mitten durch Familien mit verkorksten Monarchen und streitenden Brüdern, durch Affären und Ehebruch und mehr als eine oder zwei Fehden, durch Leichen im Keller und Betrüger bei Tisch. Es war die Zeit der Propheten und Könige, die Zeit von Maria und Josef, in der Männer in Stammbäumen auftauchten und Frauen unsichtbar waren. Aber für Jesus hatten die Frauen Namen, Geschichten und Leben, die von Bedeutung waren.
Der Stammbaum von Christus enthält erstaunlicherweise nicht nur eine Frau, sondern vier. Vier gebrochene Frauen - Frauen, die sich als Außenseiterinnen fühlten. Frauen, die es leid waren, ausgenutzt zu werden, nicht beachtet, nicht gewürdigt und nicht geschätzt. Frauen, die nicht dazugehörten, die nicht wussten, wie sie weitermachen sollten, was sie glauben sollten, wohin sie gehen sollten - Frauen, die ans Aufgeben dachten. Und Jesus nimmt genau diese umherirrenden, fragenden, verwundeten und erschöpften Frauen zu sich.
Er pfropft Sie in seine Linie und seine Geschichte und sein Herz ein und gibt ihnen seinen Namen, seine Abstammung, seine Gerechtigkeit.
Er beschenkt Sie mit seiner schlichten Gnade.
Gibt es ein größeres Geschenk, das du wünschen, brauchen oder haben könntest?
Christus kommt direkt an deinen Weihnachtsbaum und schaut auf deinen Stammbaum und sagt:

"Ich bin euer Gott, ich bin einer von euch, ich werde das Geschenk sein, und ich werde euch annehmen. Nimmst du mich an?"


Dies ist die Liebesgeschichte, die von Anfang an auf dich zugekommen ist.
Es ist möglich, dass du sie verpasst.
Es ist möglich, dass du sie übersiehst, dass du durch sie hindurch eilst, dass du nicht siehst, wie sie von überall her auf dich zukommt, leise und unscheinbar und wunderbar. Jede Seite der Bibel hat sie geschrieben. Sie greift nach dir. Sie kommt zu dir. Und du könntest an Weihnachten aufwachen, nur um zu begreifen, dass du nie das ganze Geschenk, die ganze Ausdehnung der Gnade, angenommen hast.

Stille sein, nachdenken, schweigen. Warten.

An jedem Tag des Advents schenkt Er dir Zeit, damit du still sein und warten kannst.
Warte auf das Kommen des Gottes in der Krippe, der sich selbst zum Brot macht für uns, die wir fast verhungert sind.
Auf den Erlöser in den Windeln, der sich für uns Erschöpfte zum Gewand der Gerechtigkeit macht.
Warte auf Jesus, der genau das macht, was keiner von uns kann, aber alle von uns wollen: Weihnachten.