Ich weiß nicht, ob es dir auch manchmal so geht: Du schaust deine Kinder an und in deinem Herzen machen sich Sorgen breit. Da ist so eine unsichtbare Hand, die dich packen will und dir Mut und Hoffnung nehmen will.

Wir schauen in unsere Welt und in all das Chaos und die sich ausbreitende Gottlosigkeit überall und wir denken: Wie wird wohl die Zukunft unserer Kinder aussehen? Oder die überall gegenwärtigen digitalen Medien, die schon vielen Kindern und Jugendlichen ihre unbeschwerte Kindheit geraubt haben und wenn das alles jetzt schon so schlimm ist, wie wird es erst noch werden?

Oder vielleicht leidet dein Kind unter einer Beeinträchtigung und du fragst dich, wie es jemals selbstständig leben und seinen Alltag meistern wird. Braucht es wohl immer deine Hilfe? Wie wird sich die Erkrankung weiterentwickeln? Hat es eine Chance auf dem Arbeitsmarkt? Wird es eine Familie haben können?

Oder du siehst mit Besorgnis charakterliche Schwächen bei deinem Kind. Da ist eine ständige Weigerung, wenn es darum geht, im Haushalt mitzuhelfen. Und wenn dann doch etwas getan wird, dann nur mit halbherzig und nicht zu Ende. Immer wieder ist da dieses Motzen und innere Sträuben, dieses Vergleichen mit den Geschwistern und die Suche nach dem Weg des geringsten Widerstandes. Und du denkst: Was soll aus diesem Kind nur werden...

Oder du hast das letzte Schulzeugnis deines Kindes gesehen und bist innerlich etwas zusammen gezuckt und fragst dich, wie dieses Kind jemals einen ordentlichen Abschluss hinbekommen soll...

Wie siehst du deine Kinder? Wie schaust du auf sie? Wird dir auch manchmal Angst und Bange?

In meinem Lesen durch das Alte Testament bin ich nun schon in den Chroniken angekommen. Und was soll ich sagen: Ich liebe diese Geschichten. Immer wieder neu stoße ich auf Schätze. So wurde mir dieses Jahr das erste Mal ein Vater bewusst, der auf seinen Sohn schaute und sich Sorgen machte. Ein Vater, der in die Zukunft sah und auf das, was geschehen sollte und meinte, dass das zu viel ist für seinen jungen und unerfahrenen Sohn.

Der Vater ist kein anderer als der große König David und sein Sohn heißt Samolo. Nur zu gern hätte David den Tempel für seinen geliebten Herrn gebaut, aber Gott verhieß, dass nicht er, sondern sein Sohn Salomo, ein Mann der Ruhe, den Tempel bauen wird.

Nun steht da in 1. Chronik 22,5 folgendes:

Denn David dachte: Mein Sohn Salomo ist noch jung und zart; das Haus aber, das dem HERRN gebaut werden soll, soll groß sein, dass sein Name und Ruhm erhoben werde in allen Landen. Darum will ich ihm Vorrat schaffen. So schaffte David viel Vorrat vor seinem Tod.

Hier ist ein Vater, der auf seinen jungen Sohn sieht und denkt: Wie soll der das nur schaffen? Das ist dich alles zu viel für ihn. Besser ich bereite mal so viel vor wie möglich, damit der das dann schafft. Seine Aufgabe ist ja so groß und er ist noch so klein.

Ich kann David verstehen. Er schaut auf das Äußerliche, er sieht die Umstände, er sieht die monströse Aufgabe und er schaut auf den Menschen und denkt: Da helfe ich lieber nach. Ich musste innerlich schmunzeln, weil ich ja weiß, was für ein König der Salomo werden wird und welche Weisheit und welchen Reichtum er bekommen wird von Gott. Der Herr selbst wird ihm ja alles bereitstellen, was er braucht für die große Lebensaufgabe, die er ihm gegeben hat.

Die Worte aber, die David seinem Sohn mitgibt, sie sind wunderbar. Es gibt in der Bibel ja nicht allzu viele Gespräche zwischen einem Vater und seinen Sohn, die uns so ausführlich wiedergegeben sind. Aber was David hier seinem Sohn mitgibt, das sollten wir uns als Mütter und Väter immer wieder zu Herzen nehmen, vor allem, wenn wir uns Sorgen um unsere Kinder machen:

So sei nun der HERR mit dir, mein Sohn, und es wird dir gelingen, dass du dem HERRN, deinem Gott, ein Haus baust, wie er von dir geredet hat.
Auch wird der HERR dir geben Klugheit und Verstand ... Sei getrost und unverzagt, fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken! (Kap 22,5)
Und du, mein Sohn Salomo, erkenne den Gott deines Vaters und diene ihm mit ganzem Herzen und mit williger Seele. Denn der HERR erforscht alle Herzen und versteht alles Dichten und Trachten der Gedanken. Wirst du ihn suchen, so wirst du ihn finden; wirst du ihn aber verlassen, so wird er dich verwerfen ewiglich! (Kap 28,9)
Und David sprach zu seinem Sohn Salomo: Sei getrost und unverzagt und mache es! Fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken! Gott der HERR, mein Gott, wird mit dir sein und wird die Hand nicht abziehen und dich nicht verlassen, bis du jedes Werk für den Dienst im Hause des HERRN vollendet hast. (Kap 28,20)

Was für bewegende Worte an einen Sohn. Was für wunderbare Worte, um sie über unserem Kind auszusprechen und zu unserem manchmal mutlosen Herzen zu predigen:

Gott wird durch dich tun, was er verheißen hat! Er wird dir alles geben, was du brauchst. Er ist mit dir. Er kennt dich durch und durch. Er wird sich von dir finden lassen, bleib du nur nahe bei ihm! Sei mutig und entschlossen! Fürchte dich nicht! Gott wird vollenden, was er mit dir begonnen hat!

David sah auf seinen zarten und jungen Sohn Salomo und er sah auf den großen Gott! Er wusste nicht, wie herrlich sein Sohn werden würde, aber im Vertrauen auf den Herrn legte er ihn und alles in SEINE Hände.


Das möchte ich auch tun, wenn ich auf meine Kinder schaue!