Nun ist es schon wieder eine Woche her, dass ich von den USA zurück gekommen bin. Der Jetlag ist einigermaßen verkraftet und so langsam finde ich wieder in eine gewisse Normalität (welche unser Leben mit Gott aber eigentlich kaum beinhaltet - und das ist gut so.)
Mein Herz und mein Kopf sind voller Eindrücke und immer noch ist in meinem Inneren diese Dankbarkeit und Freude über alles, was ich erleben durfte. Und es fällt mir schwer, es in angemessene Worte zu fassen. Ich möchte am liebsten ein weltbewegendes Gedicht schreiben darüber, weil diese Zeit einfach meine kleine Welt so verändert und gestärkt hat. Ich möchte Worte finden, die es vermögen, euch ein Gefühl dessen zu geben, was ich gesehen und gehört und gespürt habe, was mein Herz betasten und schmecken durfte. Aber Worte sind zu schwach und ich muss mich damit zufrieden geben, euch so gut ich kann mit hinein zunehmen.
Vielleicht fange ich mal so an:
Als ich letzte Woche zurück kam, war mein Mann nicht da (auch er war für einige Tage unterwegs). Meine Mama war hier und half mit den Kindern. Ich bekam am ersten Tag mit, dass mein Sohn noch drei Arbeiten in der Schule hintereinander zu schreiben hat, und so fand ich mich mit müdem Kopf von einer sehr inspirierenden Konferenz an meinen Esstisch versetzt und versuchte, mich in Geometrie und Prozentrechnung (was ich immer gehasst habe) hineinzudenken.
Ja, es war eine harte Landung. Wäscheberge, putzen, aufräumen - alles ruft laut. Dann noch Kinder, die Aufmerksamkeit brauchen und die naja, einfach vier Kinder sind... ;) Ich hatte noch zwei Frauenkreise zu leiten und vorzubereiten und und und. Meine Mama meinte: Na, das ist wieder eine andere Wirklichkeit. (Oder so ähnlich.) Es klang, als habe das eine, das ich erlebt habe, nichts mit dem zu tun, was ich jetzt wieder in der "Realität" des Lebens erlebe. Aber das ist nicht wahr.
Das, was ich erlebt habe, was ich gehört habe und was mein Herz bewegt hat, das hat direkte Auswirkungen auf mein Leben hier und jetzt. Es war keine Konferenz auf "Wolke Sieben" (naja, ein bisschen schon) und jetzt bin ich in der rauen Wirklichkeit angekommen und ach, wie sehne ich mich zurück...
Nein. Die Kraft und die Schönheit dieser Konferenz und dessen, was ich gehört und erlebt habe, besteht darin, dass sie sich genau hier in meinem alltäglichen Leben ausbreiten und ausleben will. Es hat alles mit meinem Leben hier zu tun!
Nun, was war das besondere auf dieser Konferenz? Warum muss man extra in die USA fliegen zu einer Konferenz? Das wurde ich schon mehrmals gefragt. Ich bin ehrlich gesagt kein Mensch, der diese Mega Events braucht. Im Gegenteil. Dennoch fühlte ich, wie es richtig war, mich nach Einladung einer Freundin, die auch dorthin flog, anzumelden. Mein Mann stand dahinter und ließ mich für eine Woche gehen. Danke Schatz!
"The Word - Behold the Wonder" (Das Wort - Bestaune das Wunder) war das Thema der Konferenz und genau darum ging es. Es ging um das Wort Gottes. Das geschriebene - die Bibel - und das lebendige Wort Gottes - unser Herr und Retter Jesus Christus. Es hat mich so im Herzen gefreut, dass dieses Wort einfach das absolut Zentrale war - in der Verkündigung, im Lobpreis, in den Gebeten, in dem, wie es zitiert wurde (der ganze Psalm 119 wurde z.B. von vielen verschiedenen Frauen in unterschiedlichen Sprachen zitiert). Ich spürte, dass genau das es ist, was unsere durstigen Seelen brauchen - das Wort Gottes. Gesprochen und gelebt, geliebt und hochgehalten. In verschiedenen bewegenden Zeugnissen von Frauen, die schwere Krankheit erleben, die Traumatisches hinter sich haben und noch immer damit ringen, Frauen, in deren Leben die Bibel gebraucht wurde, um sie zu missbrauchen... In all dem war es so schön zu sehen, wie das Wort Gottes Kraft hat zu verändern. Wie es Kraft hat, noch so schlimme Lebensumstände zu tragen. Wie es von Sünde überführt und wie es Vergebung ausgießt über ein noch so verkorkstes Leben.
Ich könnte noch sehr viel schreiben. Aber ich will das, was mir am wichtigsten wurde hier einfach so stehen lassen.
Ich glaube zutiefst, dass wir auch hier in Deutschland eine ganz neue hingebungsvolle Hinwendung zu Gottes Wort brauchen. Es darf keine Randnotiz in unseren Gottesdiensten sein. Es darf in Predigten nicht als Sprungbrett verwendet werden, um hauptsächlich eigene Gedanken weiter zugeben. Es darf nicht verdreht und in seiner Absicht abgemildert oder verändert werden.
Ich bin zutiefst überzeugt, dass dort, wo das Wort Gottes, und damit Jesus Christus wieder hochgehoben werden, Erweckung geschehen wird.
Ich möchte in meinem Leben und in meinem Umfeld sein Wort einflechten und leben und es lieben und lesen (denn das müssen wir, wenn wir es wahrhaft lieben). Und ich möchte erleben, wie es Kraft hat zu verändern!
Auf dem Rückflug nach Frankfurt saß ich neben einem jungen Mann. Er grüßte mich in einem breiten amerikanischen englisch doch sein Aussehen verriet mir, dass er Albaner war. Und tatsächlich. Da setzte Gott einen Mann neben mich, mit dem ich albanisch sprechen konnte und dessen Herz er öffnete. "Hast du die Bibel schon gelesen?", fragte er mich doch glatt und los ging's. 😄
Am Ende hatte er sich die Bibel App heruntergeladen und sagte: "Ich bin jetzt sehr ermutigt, die Bibel zu lesen." Halleluja!
Ich möchte dich ermutigen! Ich möchte dich ermutigen, Gottes Wort in die Hände zu nehmen und es zu lesen. Vielleicht schaffst du es nicht, einmal im Jahr die ganze Bibel zu lesen (wobei ich dich sehr dazu ermutigen würde). Aber fange wieder an. Lass es zu dir sprechen. Lese Bibelbücher, die du schon seit 10 Jahren nicht mehr gelesen hast, oder die du vielleicht noch nie gelesen hast. Lies mit einem betenden Herzen. Lies mit einem gespannten Herzen. Lies mit einem dankbaren Herzen. Wieviele Menschen haben nicht die Möglichkeit, die Bibel in ihrer Sprache in den Händen halten zu können.
Stell Gottes Wort wieder an erste Stelle deiner Prioritäten- und To Do Liste. Du hast heute so viel zu tun und weißt nicht, wo dir der Kopf steht? Dann setz dich hin und lies zuerst Gottes Worte - auch wenn es nur wenige sind. Und dann staune darüber, was sich in deinem Leben verändern wird! Denn...
Das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringt...! (Hebräer 4,12)






