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Passt das zum Advent?

Passt das zum Advent?
Photo by micheile henderson / Unsplash

Die erste Kerze brennt! Da ist er wieder - schon lange angekündigt und dann doch so plötzlich da - der Advent.

Und wo bin ich? Bin ich schon da? Bin ich schon bereit?

Ich möchte doch irgendwie in eine festliche, besondere Stimmung kommen. Will andächtig und freudig sein.

Aber dann trifft mich die Situation einer Freundin knallhart:

Sie rief mich letzte Woche an und schilderte mir ihre verzweifelte Lage. Sie ist Jesidin und alleinerziehende Mutter. Vor einigen Monaten ist sie zu ihrem Freund gezogen. Doch ihre Familie stellt sich strikt gegen diese Verbindung und droht ihr. Sie ist voller Angst und steht unter enormen Druck. Noch dazu vertraut sie mir an, dass sie schwanger ist und der Termin zur Abtreibung schon feststeht. Noch nie stand ich in solch einer Situation. Zu wissen, dass das Leben eines 10 Wochen alten Kindes beendet werden wird. Ich bete und bete. Die Abtreibung wird eine Woche verschoben. Hoffnung. Doch gestern bekomme ich die traurige Nachricht:

Ich bin nicht mehr schwanger. Der Herr vergebe mir.

Ich bin sehr traurig. Mein Herz ist schwer. Ich trauere mit. Wie muss es meiner Freundin nun gehen? Wie kann nur solch ein Druck auf eine Frau ausgeübt werden, dass sie tun muss, was sie gar nicht will. In all dem sehe ich so sehr die Handschrift des Teufels, all das Böse, das gnadenlos um sich greift und zerstört.

ABER: Das passt doch alles gar nicht zu Advent. Da wollen wir doch besinnliche und wärmende und herzergreifende Geschichten hören, oder?

Doch heute, als meine Gedanken all dem nachgingen, da stand es wieder so klar vor meinen Augen:

Vor 2000 Jahren gab es eine andere junge Frau. Sie war auch schwanger zu einem Zeitpunkt, wo sie es nicht sein durfte. Sie stand unter starkem Druck. Ihr Verlobter wollte sie verlassen. Sie hatte sicher Angst. ABER, diese Frau trug das Kind aus. Sie gebar ihren Sohn. Er wuchs auf und verkörperte die Liebe, Gnade und Wahrheit Gottes wie niemand anders - weil Er selbst Gott war.

Am Ende wurde er verraten. Er wurde verspottet und geschlagen und getötet. Doch er stand auf vom Tod und besiegte all das Böse, stellte die Mächte der Finsternis bloß und triumphierte über sie. Wer? Unser Herr Jesus Christus.

ER kam in eine kaputte Welt. Er kam in Zerbrochenheit und Dunkelheit. Er kam in alles Lügen und Drohen. In allen Streit und alle Ausweglosigkeit.

Er kam in meine und in deine Welt, die oft so anders ist, als wir sie uns wünschen und vorgestellt haben. Er kam in unser Chaos, in unser Versagen, in unser Hoffnungslosigkeit.

ER KAM!

Nichts hat ihn aufgehalten.

Und was ist das doch für eine gute Nachricht!

Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!
(2.Korinther 9,15)
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