Have we learned the buttercup’s lesson yet?  Are our hands off the very blossom of our life?  Are all things – even the treasures that He has sanctified – held loosely, ready to be parted with, without a struggle, when He asks for them?”          (Lilias Trotter - Parables of the Cross)

Haben wir die Lektion der Butterblume schon gelernt? Sind unsere Hände gelöst von der Blüte unseres Lebens? Werden alle Dinge – sogar die Schätze, die er (Gott) geheiligt hat – locker gehalten, bereit, sich von ihnen zu trennen, ohne zu kämpfen, wenn er nach ihnen fragt?

Unverhofft fand ich mich gestern am Rand einer Wiese wieder. Kleine gelb tanzende Köpfe bewegten sich im Rhythmus des leichten Windes. Die tief stehende Sonne legte ihren ganz eigenen Glanz auf jedes der kleinen Punkte. Hast du so etwas Schönes schon einmal gesehen? Tausende tanzende Punkte?

Wenn ich näher hingehe (und das tue ich fast immer, weil ich es liebe, genau zu sehen), dann schaue ich der Schönheit einer meiner Lieblingsblumen ins Gesicht. Manche würden sie vielleicht als Unkraut bezeichnen, doch vor allem als eines: Gewöhnlich. Nichts besonderes. An jeder Straßenecke zu sehen.

Doch für mich ist diese Butter-Blume wie eine Freundin, die mich immer wieder an eine wichtige Lektion erinnert. Wenn sie mich so anstrahlt mit ihrem goldenen Gesicht und völlig geöffneten Blütenblättern, dann flüstert sie mir obigen Satz in mein Gedächtnis. Immer wieder eine Erinnerung, bis sie sich so festsetzt, dass sie jederzeit kommen kann:

Hältst du noch fest? Bist du noch in der Knospe gefangen, nicht bereit, dich zu öffnen, dich verletzlich zu machen? Oder bist du schon etwas aufgegangen, hast deine Schönheit gezeigt, das, was du kannst, was du bist, was du möchtest. Doch sobald es dir passt, kannst du dich wieder in deine schützende Hülle zurückziehen, kannst zu machen, verbergen, für dich behalten.

Oder bist du geöffnet, so weit, dass du nichts mehr zurückhalten kannst? Eine goldene Krone, jenseits der Kraft, sich wieder zu schließen? Bereit, alles herzugeben...

Liegt mein Leben so offen vor Gott? Bin ich bereit, alles hinzugeben, loszulassen, wenn Gott es will? Bin ich bereit, auch das, was Gott "geheiligt" hat in meinem Leben - meine Lieben, meinen Dienst, meine Gesundheit... - alles ihm zurückzugeben, wenn er danach fragt?

Erst wenn die Blüte soweit geöffnet ist, ist sie bereit, sich zu verschenken, ist sie bereit, Frucht zu bringen, die sich multipliziert. Erst dann ist es wohl ganze Hingabe.

Haben wir die Lektion der Butterblume schon gelernt? Sind unsere Hände gelöst von der Blüte unseres Lebens? Werden alle Dinge – sogar die Schätze, die er geheiligt hat – locker gehalten, bereit, sich von ihnen zu trennen, ohne zu kämpfen, wenn er nach ihnen fragt? (Lilias Trotter)

Lilias Trotter ist eine meiner Lieblingskünstlerinnen - in Wort und Malerei. Sie ist es wert, mehr über sie zu erfahren. Hier zum Beispiel...