Ich weiß nicht, ob es erst seit diesem Jahr so ist, oder ob es mir im vergangenen Jahr nicht richtig aufgefallen ist. Ähnlich wie vor dem Muttertag sind die Kinder früh am morgen ganz aufgeregt und sind fleißig dabei, noch schnell eine Karte zu basteln und den Tisch zu decken. Ist heute nicht Christi Himmelfahrt?

Nein, das, was den Kindern zu heute einfällt ist, dass Vater- oder etwas allgemeiner Männertag ist. Herny hat fleißig eine Kravatte zu diesem Zweck im Kindergarten gebastelt und redet schon seit einiger Zeit darüber.

Ja, es ist schön, dass auch den Vätern der Nation mal ein Tag gewidmet wird und man auch sie mal liebevoll bedenkt. Keine Frage. Das ist etwas gutes.

Schade nur, wenn die wahre Bedeutung dieses Tages in den Hintergrund oder gar in Vergessenheit gerät. Denn eigentlich erinnern wir uns an diesem Tag an den utlimativen, besten Vater, das Urbild aller Vaterschaft: Unseren allmächtigen Gott im Himmel, unseren Vater!

Als wir vorhin mit unseren Kindern über das gesprochen haben, was mit Jesus passiert ist, als er seinen Auftrag hier auf Erden ausgefüllt hatte, und er in den Himmel von einer Wolke aufgenommen wurde, da dachte ich weiter.

Ich dachte an den Vater und an die abertausenden Engel, die Jesus einen Empfang boten. Jesus, der den Willen des Vaters voll und ganz erfüllt hat. Jesus, der aus Gehorsam zu seinem Vater seinen Thron verlassen hat und in den Staub und Dreck dieser Welt gekommen ist um genau das zu tun, wozu sein Vater ihn gesandt hatte. Jesus, der jeden Tag in so enger Verbindung zu seinem Vater lebte, dem Engel dienten und dem alle Macht gegeben war und der doch so menschlich war, dass er müde, traurig, hungrig, zornig, freudig, jubelnd, verzagt und ängstlich war.

Dieser Jesus, der aus Gehorsam den liebenden Willen seines Vaters ausführte, um uns zu seinen Brüdern und Schwestern zu machen. Dieser Jesus, der in allem versucht wurde wie wir, nur ohne Sünde. Dieser Jesus, der gehorsam war bis zum Tod, ja, bis zum Tod am Kreuz. Der eingeborene Sohn des Vaters voller Gnade und Wahrheit. Der Eingeborene, der in des Vaters Schoß ist, der hat uns gezeigt, wer der Vater ist.

Dieser Vater nimmt seinen Sohn wieder zu sich. Oft schon habe ich mich zu den Jüngern gestellt, da auf dem Berg in Galiläa und habe verzückt mit ihnen in den Himmel geschaut, wie Jesus aufgehoben wird und plötzlich weg war. Ich stand da und wusste nicht, ob ich mich freuen soll oder traurig bin. Dann stehen die zwei Männer in weißen Gewändern da und holen mich aus meinen Gedanken. Lenken meinen Blick vom Himmel zurück auf die Erde, auf der ich stehe. Und was sagen sie?

"Dieser Jesus, der von euch gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen." (Apg 1,11)

Doch was geschieht im Himmel? Als Jesus zurück zu seinem Vater geht? Wäre ich ein Engel und hätte das gesehen. Hätte ihm zugejubelt, ein Augenblick wie wohl kaum ein anderer. Der gehorsame Sohn, der alles ausgeführt hat, kehrt in Ehre zurück und setzt sich zur Rechten Gottes.

Doch was feiern wir heute? Das Jesus nicht mehr hier ist? Dass er im Himmel ist? Wir feiern heute das, was er gerade für uns tut!

  • Jesus bereitet uns Wohnungen vor. Wow. Er bereitet alles vor, macht es unvorstellbar schön. Ich meine, er ist der Erfinder der Schönheit!
"Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wieder kommen und  euch zu mir nehmen, damit ihr seid wo ich bin." (Joh 14,3)

Er bereitet uns nicht nur unsere Wohnung, er nimmt uns zu sich und wir werden für immer bei ihm sein!

  • Jesus tritt beim Vater für uns ein. Wenn der Satan uns verklagen will, dann steht Jesus zu unserer Verteidigung auf. Er erscheint vor dem Angesicht Gottes für uns. (Hebr 9,24b) Jesus ist zur Rechten Gottes und vertritt uns. (Röm 8,34)

Darum können wir jetzt in unserem Leben auf dieser Erde, heute und an jedem neuen Tag ...

...hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben." (Hebr 4,16)

Sicher macht Jesus noch 1000000000 andere Dinge. Doch an diesen beiden will ich mich heute von Herzen freuen und es feiern.

Und wenn ich heute in den blauen, strahlenden Himmel schaue, dann will ich Ihm danken, dass er da ist. Nicht weit. Sondern mir so nah!