An diesem Tag hatte ich vor mit Freunden in den Kosovo zu fahren. Wir hatten im Auto nur Platz für noch eines meiner Kinder. So entschieden wir, dass die beiden Großen allein hier bei unserer albanischen Familie bleiben würden. Das ist für ein paar Stunden auch kein großes Problem, dennoch hatte ich eine gewisse Unruhe in mir. Ich wollte im absoluten Frieden wegfahren.
An diesem Morgen hatte ich besonders ein Lied gehört, das sich in meinen Gedanken festsetzte: eine Interpretation von Psalm 91. Ein wunderschönes Lied! Höre es dir auf jeden Fall mal hier an!
Am Ende singt er darüber, wie wir über Löwen und Ottern treten werden und wie wir von Gott bewahrt werden, wie die Engel uns auf Händen tragen werden wohin wir auch gehen werden.
Ich hatte das große Bedürfnis diesen Psalm mit den Kindern zu lesen, bevor ich gehe und zu beten. So rief ich sie rein. Naja, die Begeisterung der Jungs war erstmal nicht so groß, als sie ihr Spiel unterbrechen mussten und es war schon ein kleiner "Kampf", sich hinzusetzen und der Mama zuzuhören, während sie die Kinderstimmen draußen hörten.
Doch ich las den ganzen Psalm vor und ich betete für sie um Bewahrung und Schutz.
Als ich am späten Nachmittag zurückkam, fand ich meine Kids gut vor. Mein Ältester kam nach einer Weile und meinte: Ach Mama, das habe ich dir noch gar nicht erzählt...
Und dann erzählte er, dass er ein süßes Getränk in einer Dose getrunken hat. Ohne es zu sehen, war eine Biene hinein geflogen. Erst als er sie im Mund hatte, bemerkte er etwas. Er nahm sie mit den Händen raus. Weder im Mund noch an den Händen wurde er gestochen.
Was für ein schönes Zeugnis für ihn. Ich sagte: schau, dafür haben wir gebetet. Du bist nicht auf Löwen und Schlangen getreten, aber hattest eine Biene im Mund und sie hat dich nicht gestochen. Das hätte auch ganz anders ausgehen können...
Für mich war es einmal mehr eine Freude zu sehen, wie Gott führt und bewahrt. Wie er mich angeschoben hat, den Psalm mit den Kids zu lesen trotz Widerstand und wie er es gebraucht hat, um mich zu ermutigen, aber v.a. auch meinen Sohn.
Als ich zurückkam hörte ich eine ärgerliche Nachricht meiner Tochter an. Wieder einmal war die Nachbarin, eine ältere und (ich kann es kaum anders sagen) böse Frau (die in meiner Gegenwart "Zucker" ist und wenn ich nicht da bin, ihr wahres Gesicht zeigt) meinen Sohn höchst unfreundlich behandelt. Ungerecht und gemein. Wenn ich das dann höre, schlägt mein Mutterherz natürlich höher und am liebsten wäre ich sofort rüber gegangen und hätte sie zur Rede gestellt.
Aber Gott lehrt mich anders! (Auch durch das Studieren der Sprüche 😄).
Ich nahm meine Kinder, ging auf die Knie und betete für sie. Nur das erstmal. Segne, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch Böses tun.
Welch wichtige Lektion für mich und die Kinder. So passiert hier ein Ding nach dem anderen und ich bin dankbar und auch wachsam, um zu sehen und zu hören, was Gott von mir möchte...
Point out the road I must travel
I'm all ears, all eyes before you
Teach me how to live to please you
because you're my God
Lead me by your blessed Spirit
into cleared and level pastureland
God give me life!
(Psalm 143, 9-10)