Für die letzte Idea Spektrum Ausgabe durfte ich eine kurze "kleine Kanzel" schreiben. Es war wirklich sehr herausfordernd, in Kürze etwas auf den Punkt zu bringen. Ich hoffe, es ermutigt dich heute:

»Ach, Herr«, entgegnete Mose, »ich bin noch nie ein guter Redner gewesen. Auch jetzt, wo du mit mir sprichst, hat sich daran nichts geändert. (2.Mose 4,10)

Mose ist verzweifelt. Gerade hat er von Gott den gewaltigen Auftrag bekommen, das Volk Israel aus Ägypten zu führen. Er, der seit 40 Jahren ein einfaches Leben als Hirte führt, soll dem großen Pharao gegenübertreten. Er fühlt sich dazu gar nicht fähig. Warum gerade er, dem das Reden vor Menschen doch so schwer fällt?

Warum nur gibt Gott Mose nicht einfach die Gabe des Redens? Ihm, der das Meer teilt, wäre es doch ein kleines, Mose die Zunge zu lösen. Warum macht Gott ihn nicht „fähig“ für die Aufgabe, zu der er ihn berufen hat?

Ich bemerke in meinem Leben auch oft dieses „Ach Herr“: Ach Herr, ich schaff das alles nicht mehr. Ach Herr, wie soll ich dieses Kind nur erziehen. Ach Herr, dieser Weg ist zu schwer, diese Aufgabe zu groß. 

Warum fühlen wir uns oft nicht fähig für das, was uns Gott doch ganz eindeutig als Aufgabe gibt?

Die Antwort ist ganz einfach: Wir sind es einfach nicht. Wir sind nicht fähig. Wir schaffen es nicht. 

Aber hier bleiben wir nicht stehen. Nicht in der Geschichte von Mose, der von Gott seinen Bruder Aaron zur Seite bekommt. Und auch nicht bei mir und dir. Wir sind nicht fähig: ABER GOTT. Gott hat die „Unfähigkeit“ des Mose gebraucht, um ihn zum demütigsten Menschen der Erde zu machen und ihm in ganz besonderer Weise zu begegnen. 

Paulus drückte es so aus: „Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt.“ (Phil 4,13) 

Wenn in meinem Herzen dieses „Ach Herr“ aufsteigt, dann will ich nicht auf meine Unfähigkeit schauen, sondern auf Ihn, dem alles möglich ist und dessen größtes Ziel es ist, mich nah zu sich zu ziehen, indem er mir zeigt: Nicht du, aber ich durch dich.