Wir stehen am Anfang eines neuen Jahres. Der Alltag 2023 hat begonnen. Die Schule hat gestartet, die normale Arbeit nimmt wieder ihren Lauf, die Feierlichkeiten, die Besuche, die Besonderheiten - sie klappen wir erst einmal zu wie ein Buch und stellen sie in den Schrank. Wir schlagen eine neue Seite auf. Ein neues Buch. 2023 steht drauf. Ein neues Jahr. Neue Tage, neue Augenblicke. Ungewiss liegt alles vor uns, ja, wer weiß schon, was kommen wird? Bei allen Entwicklungen in unserer heutigen Zeit, bei wem kommt da nicht manchmal oder vielleicht auch oft das unbehagliche, schwer zu definierende Gefühl auf, das wir mit 5 Buchstaben etwas plump als Angst beschreiben?

Seit dem letzten Jahr und vielen Freunden, deren Leben sich mit einer völlig unerwarteten Diagnose völlig umgedreht hat, spätestens seit diesem letzten Jahr mit all seinen großen und kleinen Katastrophen, da ist mir mehr denn je bewusst: Heute und jeder neue Tag liegt vollkommen und ganz in Gottes Hand. Ich weiß nicht, was morgen kommt. Ich weiß noch nicht einmal, was in der nächsten Stunde  oder Minute passiert. Ein Anruf, ein Augenblick kann alles, alles in meinem Leben verändern. Nichts ist sicher. Nichts ist wirklich planbar. Nichts ist unter meiner Kontrolle. Diese Tatsachen erden mich. Sie demütigen mich. Aber sie machen mir keine Angst, denn zu stark klingt Gottes Aufforderung in meinen Ohren:

Fürchte dich nicht!

Das hat er zu Maria gesagt, deren Leben von jetzt auf gleich völlig anders wurde - Gottes Sohn wuchs ihn ihr heran. (Lk 1,30)

Das hat er zu Josef gesagt, der sich in einer äußerst beschämenden Situation wiederfand und zweifelte und seine Pläne schmiedete. (Mt 1,20)

Das hat er zu den Hirten gesagt, die sich out of the blue, der vielleicht größten Demonstration von Gottes Engelheerschar gegenübersahen. (Lk 2,10)

Das hat er zu Paulus gesagt, der auf einem Schiff in einem heftigen Sturm steckte, viele Tage keine Sonne und Sterne sah. (Apg 27,24)

Das hat er immer und immer wieder seinem Volk zugerufen in scheinbar ausweglosen Situationen. Das hat er seinen vom Volk ungeliebten Propheten zugerufen. Und nicht zuletzt ist das eine Grundbotschaft Jesu:

Fürchtet euch nicht! Sorgt euch nicht! Habt keine Angst!

Menschlich gesehen dürfte uns unsere Machtlosigkeit ordentlich unsicher und ängstlich machen. Aber unsere Perspekitive ist nicht menschlich, sondern göttlich.

Gott ruft uns heraus und wir dürfen vor ihm stehen. Mit unserem Leben. Mit unserer Familie, mit unserer Gesundheit, mit unserer Arbeit, mit unserern Beziehungen, mit unserer Zukunft, die völlig ungewiss vor uns liegt. Wir stehen vor ihm und schauen Ihn an! Doch wen sehen unsere Augen dann?

"Den, der ist und der war und der kommt... Jesus Christus, der treue Zeuge und der Erstgeborene der Toten und der Fürst der Könige der Erde!         Den, der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater. ... Den, der sagt: Ich bin das Alpha und das Omega, Gott, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige." (nach Offb 1, 4-8)

Wow! Siehst du diesen Jesus vor dir?  Was war, was ist, was kommt ist in der Hand dessen, der schon immer war und immer ist und dessen Name: "Ich bin da" (Mt 1,23) ist. Diesen Jesus, der Zeuge ist und bei Gott vor uns eintritt (Röm 8,34). Diesen Jesus, der den Tod besiegt hat, der alle Macht hat, der den Stachel des Teufels aus seiner Hand gerissen hat - den Tod selbst, der uns Menschen ein Leben lang ängstigen kann. (1.Kor 15,55f)

Diesen Jesus, der der König über alle Könige ist auf dieser Erde! König über alle Machthaber, die scheinbar Macht haben. Er kann allem jetzt sofort Einhalt gebieten (Mt 28,18)

Hast du diesen Jesus vor Augen, der dich liebt! Der dich liebt! Bleib da mal kurz stehen. Gerade haben wir den Jesus gesehen, der die Macht über den Tod hat, über Satan und über alle Mächte, die uns auf dieser Erde scheinbar regieren. Und jetzt?

Stell dir einen Scheinwerfer vor, der in seiner Größe die ganze Erde, ja, das ganze Universum erleuchtet und bescheint. Und jetzt verdichtet er sich, wird zu einem Scheinwerfer, der sich dreht und dich sucht und nun nur auf dich scheint. Du stehst vielleicht total beschämt da, warum dieses Licht auf dir? Wie kann das sein? Dieses unendliche Licht auf dir?

Es ist das Licht, das dich erleuchtet und dir zeigt: Du bist unendlich geliebt von diesem großen und allmächtigen Gott! Genau du, da, wo du gerade stehst. In deiner Not mit den Kindern, in deiner körperlichen Schwäche, in deiner finanziellen Sorge. In deiner Einsamkeit und Hilflosigkeit. Jesus sieht dich und er liebt dich! Das ist alles andere als ein abgedroschener Satz. Er ist eigentlich der revolutionierendeste Satz, den es gibt! Nichts, nichts verändert dein Leben so sehr, wie diese Tatsache. Sie verändert alles!

Dein Leben hier zu Beginn von 2023 ist in der Hand des Allmächtigen, der dich liebt! Nicht nur mit Worten, sondern mit seinem eigenen Leben. Durch sein Blut sind wir freigekauft von der Macht des Teufels, frei von Sünde. Durch sein Blut hat er unsere Ehre wiederhergestellt. Hat uns zu seinen Söhnen und Töchtern gemacht. Hat uns in sein Reich des Lichts gestellt, schon hier und jetzt. Hat uns, mich und dich, zu Königen und Priestern gemacht. Hat uns das ewige Leben geschenkt in seiner Herrlichkeit!

Siehst du diesen Jesus vor dir? Spürst du, wie in seinem Licht alle Angst fliehen darf. Wie alle Unsicherheit weicht, weil wir so sicher wie nirgends wo anders in seiner Hand liegen? Weil nichts und niemand uns etwas anhaben kann? Nichts und niemand uns von seiner Liebe scheiden kann?

Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. (Röm 8,38-39)

Mein Wort für dieses Jahr ist sehen. Und genau darin will ich mich üben: Jesus so sehen, wie er ist! Kein schöner, süßer Zusatz für mein Leben. Kein Machtloser gegenüber dem Geschehen in dieser Welt. Kein hilfloser, wenn er deinen kranken Körper sieht, kein ferner Gott, der nicht mehr spür- und erlebbar ist.

Wir dürfen getrost dem Vergangenen Dank sagen. Und vor allem dürfen wir zu dem, was auch immer kommt "Ja" sagen, voller Vertrauen und mit einer tiefen Liebe zu dem, der uns zuerst geliebt hat und sein Leben für uns gegeben hat. Angst hat nie das letzte Wort, wenn wir ruhig in seinen Armen ruhen.

Wie wird er uns nicht auch im Jahr 2023 mit Ihm alles schenken. (nach Röm 8,32)

Keiner weiß, was kommen wird. Nicht heute, nicht morgen, nicht im ganzen Jahr. Doch wir wissen, dass Er immer durch alles kommen wird, Er, der dich liebt!