Eine neue Woche liegt vor uns. Als ich bei meinen Mädels heute morgen die Rollos hochmachte und die verschlafenen Gesichter wachküsste, da sang ich ihnen leise das Lied:

"Ein neuer Tag beginnt, und ich freu mich, ja ich freue mich. Ein neuer Tag beginnt und ich freu mich Herr auf dich."

Nun, manchmal hält sich bei mir diese Freude am Montag morgen auch in Grenzen. Wieder früh aufstehen, ein Kind nach dem nächsten fertig machen, manchmal weinen, manchmal trödeln oder einfach nicht in die Schule gehen wollen... man weiß nie genau, was einem am morgen begegnet. Und manchmal weiß ich das bei mir auch nicht. Das Herz ist ja zu Zeiten ein ganz schön "trotzig und verzagt Ding", da ist die Freude oft in der hintersten Ecke irgendwo vergraben.

Seit einiger Zeit habe ich es mir jedoch zur Gewohnheit gemacht, etwas kleines zu tun, was diese Freude meistens ein wenig aus der Ecke zu locken vermag:

Ich öffne das Fenster im Schlafzimmer oder auch die Balkontür, noch verschlafen und im Schlafanzug, und atme einmal tief die frische Luft ein. Ich schaue raus und lächle und denke an Jesus: Danke, dass du da bist. Alles liegt heute in deiner Hand und in deiner Kraft will ich heute leben.

"Lass mich früh deine Gnade hören, denn auf dich vertraue ich! Lass mich den Weg erkennen, auf dem ich gehen soll, denn zu dir erhebe ich meine Seele."

(Psalm 143,8)

Dieser Vers kommt mir dabei oft in den Sinn. Und irgendwie finde ich es ein sehr schönes Bild, dass ich meine Seele zu Gott erhebe. Das klingt vielleicht etwas altmodisch, aber es drückt doch verständlich aus, was ich will: meine Seele will ich zu Gott bringen, sie zu ihm erheben. Ihm soll sie gehören!

Nun, diese Handlung ist keine Zauberwaffe, die uns gegen schlecht gelaunte Kinder schützt oder uns immer im Gleichgewicht hält. Aber ich habe gemerkt, dass meine Ausrichtung anders ist. Ein einfacher meist schneller Blick zum Himmel, ein Lächeln zu Jesus, anstatt ein genervter erster Blick auf herumliegende Kleidung, dreckige Teller, Sand an den Füßen... das verändert mein Herz in diesen Sekunden an diesem neuen morgen. Und darum geht es ja. Unser Herz braucht immer wieder diese kleinen neuen Ausrichtungen. Diesen Perspektivenwechsel. Wo schaue ich hin? Wen schaue ich an? Wem öffne ich mein Herz?

Ich wünsche dir, dass du so diese neue Woche beginnen kannst. Und jeden neuen Tag deines Lebens, das heute beginnt. Schätze diese kleinen, kostbaren Augenblicke nicht gering, in denen du für ein paar Atemzüge deinem Schöpfer und Retter und deinem Liebhaber so nahe sein kannst, dass es dich durch den ganzen schweren Tag führt, mit einer Leichtigkeit im Herzen. Schau auf Jesus - immer wieder. Und gewinne ihn dabei immer ein wenig lieber!