Dez. 16, 2025 5 Min. Lesezeit Ermutigung

der andere Hunger

Kennst du noch das Gefühl, Hunger zu haben?

Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir nur zu schnell und ohne groß nachzudenken unsere Bedürfnisse stillen können. Hunger und Durst zu haben sind Empfindungen, die uns fremd geworden sind.

Seit ich angefangen habe, ein Intervallfasten zu halten, erlebe ich es wieder, was es heißt, richtig Hunger zu haben. Und ich muss sagen: Es ist ein so gutes und wichtiges Empfinden, denn es lässt mich meinen Körper wieder wirklich spüren.

Doch ich möchte heute nicht über den Hunger nach Essen oder den Durst nach Wasser schreiben. Als ich diese Tage in dem Propheten Amos gelesen habe (ja, auch zu diesem kleinen Propheten stößt man endlich mal wieder, wenn man sich vorgenommen hat, die Bibel in einem Jahr durchzulesen :) da ist mir ein Vers ganz besonders ins Herz gesprungen. Und diesen Vers werde ich so schnell nicht vergessen und er wird mich immer daran erinnern, dass Amos ein tolles Buch ist, das es sich lohnt zu lesen.

In Kapitel 8,11-12 steht folgendes:

Siehe, Tage kommen, spricht der Herr, HERR, da sende ich Hunger ins Land, nicht einen Hunger nach Brot und nicht einen Durst nach Wasser, sondern danach, die Worte des HERRN zu hören.

Und sie werden wanken von Meer zu Meer und vom Norden bis zum Osten. Sie werden umherschweifen, um das Wort des HERRN zu suchen, und werden es nicht finden.

Gott hat des öfteren tatsächliche Hungersnöte geschickt, um die Menschen aufzuwecken oder zu richten. Doch hier ist die Rede von einer anderen Hungersnot. Nicht nach Brot und Wasser. Es ist eine Hungersnot nach dem Wort Gottes. Es wird eines Tages nicht mehr zu finden sein, so sehr die Menschen es auch suchen werden.

Wow, dachte ich. Das sind mal interessante Worte. Wir leben ja in einem Land, in der die Hungersnot schon herrscht, aber keiner merkt es. Nicht mal wir Christen. Oh, dass wir doch wieder diesen Hunger spüren würden. Denn eines steht fest:

Wir haben das Wort Gottes. Wir können es hören, wenn wir nur unsere Ohren und Herzen öffnen würden. Wie können es lesen, wenn wir doch nur mal zur Ruhe kommen würden.

Das Wort Gottes ist uns so nahe und doch so fern. Unsere Seele und unser Geist dürsten danach, ob wir es merken oder nicht. Es ist uns doch so nah, eine Hungersnot, in der das Brot direkt vor unserer Nase steht und wir nehmen es nicht wahr und essen es schon gar nicht.

Eines Tages, so spricht Gott durch den Mund von Amos, eines Tages werden die Menschen es endlich hören wollen (stellt euch das mal für Deutschland vor) und sie werden es nicht mehr finden. Das ist ein Gerichtshandeln Gottes. Schlimmer noch wie eine Hungersnot nach Brot und Wasser wird es sein. Keine Worte mehr von Gott zu hören wird die schlimmste Strafe sein, die es geben wird.

Doch dabei bleiben wir nicht stehen! Noch ist die Zeit da! Noch ist die Gnade da, dass wir seine Worte finden und hören können.

Ich will dir und mir Mut machen nicht im Zustand einer Hungersnot zu verharren, sondern uns auszustrecken nach diesem Wort Gottes. Es ist die Bibel, die sicher in deiner Nähe liegt, aber vielleicht schon Staub eingefangen hat.

Vielleicht denkst du: "Ach, dafür habe ich doch keine Zeit." - Hast du Zeit zum Essen? Hast du Zeit für deine Lieblingsserie? Hast du Zeit fürs Fitnessstudio? Lass deine Seele nicht verhungern! Setze deine Prioritäten wieder richtig.

Oder du denkst: "Ach, ich habe doch kleine Kinder, die lassen mich nicht. Irgendwann wird es besser." - Dann lass dir sagen: es wird nie wirklich besser, sorry. Ich habe es durch. Es ist so essentiell, gerade mit kleinen Kindern, nicht in einer Hungersnot zu leben, da man doch sowieso schon Schlafmangel und vieles mehr erlebt, was den Körper fordert. Lass deine Seele nicht verhungern.

Vielleicht denkst du: "Ach, ich verstehe einfach nicht, was da steht. Das sagt mir alles nichts." - Hast du vorher gebetet, dass Gottes Wort deine Seele ernähren darf, dass er dir die Augen öffnet, um die Wunder in seinem Wort zu sehen? Hast du versucht, dir Hilfe zu suchen? Es gibt so viele Hilfen, wenn der Geist Gottes nicht ausreicht, um Verständnis zu bekommen. Und glaub mir, es kommt, je mehr du liest, auch wenn du nicht gleich alles verstehst. So bleibt es auf jeden Fall spannend.

Eines Tages werden sich die Menschen sehnen, ja sie werden sich verzehren danach, das Wort Gottes zu hören. Das ist auch schon Tatsache in vielen Ländern der Erde, in denen es nicht so einfach und selbstverständlich ist, die Bibel überall in 1000 verschiedenen Aufmachungen zu bekommen.

Stehe du heute auf und fühle den Hunger in dir! Und danke Gott, dass du diesen Hunger stillen kannst, einfach in dem du dich hinsetzt und seine Worte liest und auf sie hörst.

Das neue Jahr steht an und ich will dir Mut machen, bei einer ganz großen Sache mitzumachen:

Überall auf der Welt werden sich tausende von Frauen gemeinsam aufmachen, die Zeit der Hungersnot zu verlassen und in das reiche und fruchtbare Land aufzubrechen. Genau das ist die ganze Bibel!

Wir wollen gemeinsam durch die Bibel lesen in einem Jahr! Vielleicht denkst du jetzt schnell: "Das ist nichts für mich. Ich lese nicht gerne. Und nicht schnell." - Dann beginne, die Bibel anzuhören. Beim Autofahren, beim Putzen, beim Kochen, zusammen mit deinem Mann.

Ich habe schon ein paar Mal die Bibel in einem Jahr gelesen. Ich bin auch schon oft daran gescheitert. Aber ich lass mich nicht entmutigen, es immer wieder zu versuchen und, wie dieses Jahr, zu feiern, dass ich es durch Gottes Gnade schaffen durfte.

Wenn du dich einreihen möchtest in die Reihe der Frauen, dann melde dich doch ganz unverbindlich an (keiner wird dich überprüfen - obwohl uns das eigentlich ganz gut tun würde ;) Belebe unsere Herzen, eine ganz tolle Arbeit unter Frauen, hat dazu eine Einladung, der du folgen kannst und infolge dessen du Hilfen und Ermutigung bekommen wirst, um dran zu bleiben.